„Bäume in einem Wald sind häufig durch unterirdische Netzwerke verbunden, die sogenannte Mykorrhiza , also Pilzfasern an den Feinwurzeln der Bäume [ein Myzel]. In dieser Symbiose nehmen die Pilze mineralische Nährstoffe aus dem Boden auf und geben sie an den Baum ab; dafür erhalten sie Kohlenhydrate. […] über diese Pilznetzwerke werden nun offenbar Kohlenhydratvorräte von Baum zu Baum umverteilt. Im Stil von Robin Hood wird von den Reichen genommen und den Armen gegeben, und am Ende erreichen alle Bäume zum selben Zeitpunkt denselben Kohlenhydrat-Überschuss. Sie weben ein Netz der Reziprozität, ein Netz von Geben und Nehmen. Damit verhalten sich alle Bäume wie einer, weil die Pilze sie miteinander vernetzt haben. […] Boden, Pilz, Baum, Eichhörnchen, Junge – alle profitieren von diesem Austausch.“
Kimmerer, Robin Wall (2022): Geflochtenes Süßgras. Die Weisheit der Pflanzen. Berlin, 32.

Was wächst da?
Im Commoning-Myzel wollen wir unsere Kräfte bündeln, ins Tun kommen und die Welt lebenswerter machen für uns und unsere Mitwesen. Wir wollen wachsen wie ein Pilzmyzel, miteinander und tief mit der Erde verbunden. Ein- oder zweimal im Jahr wollen wir dafür Zusammen-Wachsen, die unterschiedlichen Fäden des Myzels zusammenbringen, Verbundenheit vertiefen, Commoning-Kultur leben, regenerieren, integrieren und feiern.
Im Jahr 2023 fand das erste Myzeltreffen zwischen 24. und 28. Mai in der Fuchsmühle in Waldkappel statt. Eingeladen waren ehemalige Commons-Sommerschülis, Commons-Institutsmenschen und Fuchsmühlebewohner*innen. Insgesamt fanden 50 Menschen aus dem deutschsprachigen Raum, die sich auf Commons beziehen, den Weg zum Treffen. Das war toll! Danke an alle, die dies ermöglicht haben und alle, die dabei waren.
Im Jahr 2024 fand ein kleines Myzeltreffen statt, bei dem hauptsächlich Menschen aus dem Commons-Institut da waren.
Im Jahr 2025 wird es wieder größer werden – siehe unten!
Myzeltreffen 2025:
Einladungs-Email
… Freund:innen und Bekannte wiedertreffen, mit Gleichgesinnten über gemeinschaffende Strukturen und Prinzipien nachdenken, auf einer Wiese einen Purzelbaum schlagen, gemeinsam füreinander sorgen, dem Ort lauschen, tanzen, eigene Projekte und Fragen aus Commoningperspektive beleuchten, zusammen Gemüse schnippeln, das eigene Denken dekolonisieren, Quatsch machen, am Feuer Geschichten teilen, Commoning vertiefen und leben … und du bist herzlich eingeladen!
(vom Vorbereitungsteam vorausgeliebt)
Liebe Leute,
ihr erhaltet diese Mail, weil ihr in den vergangenen Jahren eine Commons-Sommerschule besucht habt, euch beim Commons Institut engagiert oder durch euer Interesse am Commoning auf einem entsprechenden Verteiler gelandet seid.
In diesem Jahr soll es wieder ein Myzel-Vernetzungstreffen geben und wir möchten euch dies hiermit für eure Jahresplanung möglichst frühzeitig ankündigen und euch einladen. Geplant ist es über Himmelfahrt vom Donnerstag, den 29. Mai bis Sonntag, den 01. Juni 2025 im Gäst_innenhaus in Dannenrod (Hessen), also hier: https://gaesti.haus/
Wir wollen den Zugang möglichst offen und niedrigschwellig gestalten, freuen uns für eine grobe Orientierung aber auch jetzt schon, wenn du weißt, dass du dabei sein willst oder zumindest mit dem Gedanken spielst – und dich über das folgende Formular anmeldest. Dort ist auch Raum fürs Teilen deiner Bedürfnisse, die wir gerne beachten wollen: https://easy-feedback.de/fragebogen/1928461/5g816I
Das diesjährige Orgateam hat sich einige Gedanken dazu gemacht, ob wir mit dem Myzeltreffen in das wohlige Fuchsmühlennest zurückkehren oder ob es nicht myzeliger wäre, wenn Commoning immer wieder an verschiedenen der vielen Netzwerkpunkte zusammengebracht und mit Leben behaucht wird. Wir haben uns für Letzteres entschieden und sind gespannt, wie sich der Ort Dannenrod und seine Geschichten und Menschen in das Treffen einweben. Das Gäst_innenhaus als Ort, an dem eine sozial-ökologische und klimagerechte Transformation erprobt und gelebt werden kann, entstand vor vier Jahren als Unterstützung für den Protest gegen den Ausbau der Autobahn A49. Bis heute ist er ein wichtiger Anlaufpunkt für Menschen aus der Klimagerechtigkeitsbewegung und anderen Kämpfen und bietet Raum für Rückzug, Austausch und Vernetzung.
Eine Frage, der wir beim Myzeltreffen daher naheliegenderweise nachgehen wollen, um den Ort in das Treffen einzubinden, ist, wie Care- und Subsistenzstrukturen für widerständige Commons aufgebaut und erhalten werden können.
Es gibt ein paar Einzel- und Doppelzimmer, einen Schlafsaal und zwei Wiesen, auf denen Zelte stehen können, sowie buchbare Ferienzimmer in der Nähe, so dass wir beim Treffen flexibel zwischen 40 und 200 Menschen werden können.
In Vorfreude,
euer Commoning-Myzel-Orga-Team
Emma, Frido, Maria, Mori und Ronja!
Und hier noch zwei Fotos vom Orga-Team:


Myzeltreffen 2023:
Kleine Einblicke
Was?
Gemeinsam organisierten und trugen wir den gesamte Prozess des Da-Seins. Geschichten wurden geteilt, Projekte verwoben, gemeinsam getanzt, Körper und die Erde gespürt, gefragt, diskutiert, geforscht, gesungen, Sorgetätigkeiten geteilt, Inspirationen aufgeschnappt und weitergegeben, am Feuer gesessen, erholt, getan und nichts-getan, gelacht und vieles mehr!
Wie?
Selbstorganisiert, bedürfnisorientiert, forschend und lebendig! Wir haben versucht, alle gemeinsam die Vielfalt des Miteinander-Seins zu hüten und die unterschiedlichen Wissenszugänge – körperlich, emotional, kognitiv, das Erfahren im Handeln, künstlerisch, und spirituell – zu stärken. In emotionalen Unterstützungsgruppen, den Buddygruppen, haben wir am Vormittag entwickelt, was jetzt wirklich dran ist, was wir gerade einbringen wollen, was der gemeinsame Prozess braucht oder welchen Bedarf wir haben. Am Nachmittag haben wir – strukturiert im Open-Space-Format- das dann in Kleingruppen mit Leben gefüllt.