Was sind die Commons-Sommerschulen?

Die Commons-Sommerschule ist ein Lern- & Forschungsraum, in dem Praktiker*innen, Theoretiker*innen, Neulinge, erfahrene Commoner, Fühldenkende und Probehandelnde in das Thema Commons eintauchen können. Im Jahr 2012 wurde sie ins Leben gerufen und bis 2021 insbesondere von der Commons-Forscherin und Aktivistin Silke Helfrich gehütet. 

Die Sommerschulen 2025

Commoning als Lebensweise

in Zeiten des Umbruchs resiliente Strukturen aufbauen für eine freie, faire und lebendige Welt

Wie kann eine zukunftsfähige Gegenwartsgestaltung aussehen? Wie können wir das Bestehende anerkennen und uns darin auf Bedürfnisorientierung, Bezogenheit, Fürsorge und Friedfertigkeit ausrichten? Wie gehen wir mit den Versehrtheiten von uns Menschen, unseren Mitwesen und dem Erdkörper um und können heilen und regenerieren anstatt uns neue Wunden zuzufügen? Wie können wir kollektiv um das trauern und loslassen, was zu Ende geht und stirbt? Wie etablieren und festigen wir mehr und mehr Strukturen und Qualitäten des Commoning in unser (aller) Leben?

Wir laden dich ein, für neun Tage in einen intensiven Prozess der zukunftsfähigen Gegenwartsgestaltung einzutauchen und gemeinsam mit gut 20 anderen Menschen diese und andere Fragen zu bewegen. Die Commons-Sommerschulen sind selbst Orte des Commoning: Im gemeinsamen Alltag der Sommerschule, sowie in der inhaltlichen und verkörperten Arbeit, üben wir uns in Selbstorganisation auf Augenhöhe jenseits von Verwertungslogiken. Die Teilnehmer*innen bringen ihre Erfahrungen und ihr Erleben mit ein und übernehmen über die gemeinsame Zeit hinweg mehr und mehr Verantwortung im Gruppenprozess.

Die Herausforderungen unserer Zeit – der Klimaumbruch, der Verlust der Artenvielfalt, Diskriminierungserfahrungen, Armut und Kriege – liefern viele Gründe für Zukunftsängste. Die gesellschaftlichen Bruchlinien zeigen sich auch in Form von Polarisierungen und der Ausbreitung autoritärer und menschenfeindlicher Einstellungen. Aus unserer Perspektive entspringen solche Entwicklungen der vorherrschenden Weltsicht, die auf der “Geschichte der Trennung” (C. Eisenstein) aufbaut. Im Durchdringen unseres Denkens, Fühlens und Handelns führt diese Weltsicht letztlich zur Geringschätzung von Care-Arbeit, zur Diskriminierung von Menschen entlang unterschiedlicher Merkmale, zum Abweisen von Menschen in Not an Landesgrenzen, zur Ausbeutung der nicht-menschlichen Welt, zum Gegeneinander in den Krieg ziehen, usw.

Auf den Commons-Sommerschulen üben wir uns darin, unsere verinnerlichten kapitalistischen und trennenden Selbstverständlichkeiten zu hinterfragen und anzuerkennen, dass wir grundlegend mit allem Lebendigen verbunden sind, und dass Vielfalt wirkliche Lebendigkeit erst ermöglicht. Dieser OntoWandel, wie Silke Helfrich es ausgedrückt hat, beschreibt den grundlegenden Perspektivwechsel hin zu einer Sichtweise, die Beziehungen, Vielfalt und Verbundenheit ins Zentrum stellt. Dieser Prozess bietet uns die Möglichkeit, in den bestehenden trennenden Strukturen und Selbstverständlichkeiten die vorhandenen Gestaltungsmöglichkeiten wahrzunehmen und uns resilient für die stattfindenden Umbrüche aufzustellen: gemeinsam und nicht gegeneinander.

Es geht im Kern um eine andere Ontologie: eine andere Weltsicht, wie wir unsere Beziehungen zur Welt wahrnehmen, fühlen, denken und leben. Dabei hilft uns auch der Blick auf gelebte Commoning-Praktiken und -Qualitäten, die die Welt schöner machen: In jeder solidarischen Landwirtschaft, jeder gemeinstimmigen Entscheidung, jeder bedürfnisorientierten Sorgetätigkeit, jeder sozialen Bewegung, die für Vielfalt und gegen Ausgrenzung einsteht, jeder freien Software, zu der ohne Zwänge beigetragen wird, in jeder tiefen Erfahrung von Naturverbundensein steckt das Potential für freies, faires und lebendiges miteinander Leben.

Ein ontologischer Wandel kann nur passieren, wenn sich innere und äußere Strukturen verändern. Deswegen ist uns der Blick auf organisatorische und gesellschaftliche Strukturen, die Commoning ermöglichen und fördern, sehr wichtig. Auf die Frage, wie Commoning als Lebensweise auf gesamtgesellschaftlicher Ebene aussehen kann, gibt es noch keine gesicherten Antworten, da wir diese Erfahrungen bisher noch nicht gemacht haben. Wir wollen daran weiter forschen und gleichzeitig anerkennen, das wir vieles noch nicht wissen.

Wie wir auf der Sommerschule lernen wollen

Ein bedürfnisorientiertes Leben in Bezogenheit passiert nicht alleine aus einer kognitiven Überzeugung heraus. Deshalb ist es uns wichtig, Commoning auf körperlicher, emotionaler und kognitiver Ebene erleben zu können. Wir erforschen, welche Strukturen wir im ökonomischen, sozialen und ökologischen Miteinander brauchen und wie wir diese in unsere persönlichen Alltage einfließen lassen können, sodass sie unser inneres Verlernen und Transformieren unterstützen. Dabei begreifen wir, welche Muster ein Gemeinschaffen prägen, das auf einer Weltsicht von Verbundenheit, Prozessorientierung und der Wertschätzung von Vielfalt basiert. Wir arbeiten analytisch – mit Konzepten und Begriffen. Wir nutzen unsere Körper als Instrumente des Erfahrens, des Integrierens und des Ausdrucks. Und wir trauen unseren Gefühlen als Wegweisern zu unseren persönlichen und kollektiven Wahrheiten.

Außerdem orientieren wir uns an nervensystem-, und traumainformierter, emotionaler Arbeit und dem Wissen um Gruppenprozesse und -dynamiken. Wir versuchen, die Räume möglichst machtkritisch und diskriminierungssensibel zu gestalten und sind uns gleichzeitig bewusst, das wir Fehler machen und Verletzungen stattfinden können.

Wissenszugänge & Theoretische Hintergründe

Commoning basiert auf verkörpertem, intuitivem und indigenem Wissen. Wir orientieren uns an Wissenszugängen aus der Tiefenökologie, Wildnispädagogik und Naturverbindung. Die Mustersprache des Commoning spielt für uns eine besondere Rolle, ergänzt durch Hintergrundwissen zu Ontologien. Außerdem fließen in die Sommerschulen wissenschaftliche Arbeiten, insbesondere zur historischen Entwicklung von Allmenden, Einhegung, Gemeingütern, Commons und dem sozialen Prozess des Commoning, sowie Transformationsstrategien, Theorien zum Umgang mit Krisen, Tausch-, Wirtschafts-, und Gesellschaftstheorien ein. In unserer Literaturliste findest du Material dazu. 

Wer kann teilnehmen?

Wir laden alle Menschen ein, die die Welt vielfältig und lebensfreundlich gestalten wollen: Aktive aus Projekten und Netzwerken – oder auch nicht; Praktiker*innen und Theoretiker*innen genauso wie neugierige Menschen, die mit dem Thema Commoning bisher eher wenig zu tun hatten. Wichtig ist die Bereitschaft zum Mitgestalten und die Neugier, einen eigenen Ausdruck dafür zu finden, worum es gehen könnte. Bei der Entscheidung für die gut 20 Teilnehmer*innen achten wir auf vielfältige Perspektiven, Erfahrungen und Hintergründe.

Die Commons-Sommerschule findet in deutscher Lautsprache statt. Bitte kontaktiere uns frühzeitig, falls dies deine Teilnahme unmöglich machen würde. Dann können wir gemeinsam über Unterstützungsmöglichkeiten, zum Beispiel durch Gebärden-Lautsprache-Dolmetschende, beraten. Für andere Bedürfnisse, von denen wir wissen sollen, findest du im Fragebogen ein Eingabefeld.

Diese Einladung richtet sich vor allem an Menschen, die bisher noch nicht an einer Commons-Sommerschule teilgenommen haben. Zusätzlich gibt es 1-2 Plätze pro Sommerschule, auf den sich ehemalige Teilnehmer*innen bewerben können. Wir freuen uns sehr über schon im Commons-Myzel verwurzelte Teilnehmende, die vom Bestehenden berichten können und den neuen Sommerschüler*innen auch nach der Sommerschule als Ansprechpartner*innen zur Seite stehen und beim Einweben in bestehende Strukturen behilflich sind. Falls du dich auf einen dieser Plätze bewerben möchtest, mach dies bitte in deinem Schreiben kenntlich und erzähle uns, in welchen Commoning-Strukturen du dich wohl fühlst.

Kinder auf der Sommerschule

Um Vielfalt und Lebendigkeit zu feiern und Ausschlusserfahrungen von Eltern zu minimieren, brauchen wir Lernräume, in denen Kinder willkommen sind und in denen die Menschen, die einen beträchtlichen Anteil ihrer Energie für ständige Care-Arbeit verschenken, ihre Perspektiven einbringen können. Die Sommerschulen sollen so ein Lernraum sein. 

Nach zwei Jahren probehandeln gestehen wir uns ein, dass wir noch nicht gut genug wissen, wie das gut auf Augenhöhe und bedürfnisorientiert geht. In diesem Jahr pausieren wir die Kinderbetreuungsstrukturen. Wenn du Kinder mitbringen möchtest, geht das in diesem Jahr leider nur, wenn du eine betreuende Person mitbringst, die die allermeiste Zeit für die Kinder da ist. 

Orte und Termine

14. Commons-Sommerschule: 16.–24. Mai 2025 in Gerswalde (D)

15. Commons-Sommerschule: 25. Juli–02. August 2025 in Gerswalde (D)

16. Commons-Sommerschule: 09.–17. September 2025 in Fehring (Ö)

Du kannst nur teilnehmen, wenn du den gesamten Zeitraum einer Sommerschule da bist. Warum uns das wichtig ist, kannst Du hier nachlesen. Bitte organisiere deine Anreise für den jeweiligen Anreisetag bis spätestens 15 Uhr und deine Abreise am Abreisetag frühestens um 15 Uhr.

Finanzierung

Wir werden zum Abschluss der jeweiligen Sommerschule die gemeinsam erlebte Woche durch eine anonyme Beitragsrunde solidarisch finanzieren. Dabei ist uns wichtig, dass jeder Mensch, unabhängig vom jeweiligen Zugang zu Geld, teilnehmen kann. Mehr zur Finanzierung findest du hier.

Wir forschen zurzeit an einer freiwilligen Verantwortungsübernahme durch dich, wenn du deine Teilnahme an der Sommerschule absagst. Solltest du nach deiner Zusage zur Sommerschule wieder absagen, bitten wir dich um eine Spende von 100€ für die Organisation der Sommerschule. Solltest du in der letzten Woche vor der Sommerschule absagen, bitten wir dich um eine Spende zwischen 100 und 500€ nach Seltbsteinschätzung als Beitrag zur Finanzierung der Sommerschule. Warum wir uns für diese Variante entschieden haben, findest du hier.

Termine 2025

Sommerschule I

16.5. – 24.5. Gerswalde (Brandenburg, D.)

Großer Garten, Dorfmitte 7, 17268 Gerswalde, Deutschland

Sommerschulteam:
Luis Peters,
Sigrun Preissing &
Johannes Euler

Sommerschule II

25.7. – 2.8. Gerswalde (Brandenburg, D.)

Großer Garten, Dorfmitte 7, 17268 Gerswalde, Deutschland

Sommerschulteam:
Nane Meents,
Johannes Euler &
Sarah Ackerbauer

Sommerschule III

9. – 17.9. Fehring (Steiermark, Ö.)

Cambium, Kasernenstrasse 2, 8350 Fehring, Österreich

Sommerschulteam:
Nikolas Kichler,
Sarah Ackerbauer &
Sigrun Preissing

Wie bewirbst du dich?

Schicke uns bis zum 17. Februar 2025:

  1. Eine formlose Kurzvorstellung deiner Person und deiner Motivation per E-Mail an: sommerschule@commons-institut.org.
  2. Den vollständig ausgefüllten Fragebogen.

Bitte melde dich einzeln als Person an. Du erhältst bis Mitte März 2025 von uns Bescheid über deine Teilnahme.

Wir freuen uns darauf, dich kennen zu lernen!


Nikolas, Luis, Nane, Sigrun, Johannes, & Sarah
Getragen und unterstützt vom Sommerschulen-Hütekreis

Programmentwurf für die Commons-Sommerschulen 2025

1. TagAnreise bis 15 Uhr
Ankommen, Auftakt, Kennenlernen
2. TagEintauchen in Weltbilder
Einführung Commonstheorie: von Gemeingütern zum Commoning
3. TagHerausforderungen des Commonings vergegenwärtigen
Die Mustersprache des Commoning: Von Praktiken des Gelingens lernen
4. TagTransformationsmöglichkeiten im Innen, im Alltag, der Gesellschaftsstrukturen erkunden
Das Commons-Mycel kennenlernen
5. TagWandertag in der Umgebung
Zwischenreflexion
6. TagOpen Space
7. TagOpen Space
8. TagOpen Space
Finanzierungsrunde, Dokumentation & Auswertung
9. TagAuswertung & Abschied
Abreise ab 15 Uhr

Die finale Programmfassung bekommt ihr kurz vor der Commons-Sommerschule.

Durch die Sommerschule begleiten

Sarah Ackerbauer (SIe/Ihr)

Ich bin ehemalige Sommerschülerin und habe 2016, 2017 und 2021 die Commons-Sommerschule mit Silke Helfrich gemeinsam getragen. Ich lebe derzeit mit zwei Kindern in der Region im Wandel im Fuchsmühlen-Netzwerk und erlebe in unserem Netz­werk jeden Tag neu, wie der Beginn einer Commoning-Gesellschaft aussehen kann. Ich habe meine Hände gerne in der Erde, meinen Körper im Bach und meine Träume unter dem Sternenhimmel. Ich liebe die sensible Arbeit mit Menschen im Kreis, das In-Kontakt bringen mit der Lebendigkeit, die durch alles fließt und das Erforschen von körperlichen und emotionalen Begreifen. Dabei bin ich inspiriert von meinen Erfahrungen aus der Wildnis-, der Theaterpädagogik und gewaltfreier Kommunikation. 

Johannes Euler (Er/sein)

Im Commoning habe ich ein Herzens- und Lebensthema gefunden, das mich seit vielen Jahren praktisch, aktivistisch und akademisch beschäftigt. Als Teilnehmer der Sommerschulen 2012 und 2021, Mit-Organisator der Sommerschulen 2022 und 2023, in wissenschaftlichen Publikationen, in Seminaren und Workshops, beim Bauen und Beleben eines Hausprojekts, in sozialen und ökologischen Bewegungen und bei so vielen anderen Gelegenheiten wird mir immer wieder bewusst, wie vielfältig und weitreichend Commoning unsere Leben hin zu einer inklusiveren und verbundeneren Lebensweise transformieren kann. Die Mustersprache des Commoning, die ich mit anderen zu erweitern und zu verfeinern beginne, sehe ich dabei als entscheidendes Werkzeug für diesen Wandel.

Sigrun Preissing (sie/Ihr)

Commoning spielt in meinem Leben eine große Rolle. Akademisch habe ich mich vor allem mit der ökonomischen Dimension von Commons und mit Diversität beschäftigt. Eine Weile habe ich auch festangestellt als Bildungsschaffende gearbeitet. Nach Silke Helfrichs Tod habe ich das losgelassen. Seit über 20 Jahren baue, belebe und nutze ich mit anderen in Selbstorganisation gemeinschaftliche Infrastrukturen. Mir wird immer wichtiger zu verstehen und erleben, wie wir in und durch diese Strukturen Lebendigkeit, Fürsorge & Friedfertigkeit herstellen und bewahren können. Daran forsche ich ganz praktisch oder begleite Menschen mit ähnlichen Fragen. Die Qualität von gelebtem Commoning und die Strukturen, die wir darin gestalten, geben mir Halt und Sinn und ermöglichen es mir, mit meiner Trauer, Angst und Wut in Zeiten von Klimakollaps und Polarisierungen immer besser da sein zu können.

Nane Meents (Sie/Ihr)

Ich habe 2022 an der Sommerschule teilgenommen und mich seitdem immer tiefer in das Commoning-Myzel verwebt. Ich habe darin eine Groß-Familie gefunden, mit der ich gemeinsam für etwas Ähnliches gehen kann. 2020 und 2021 habe ich das MOVE Utopia mit einigen weiteren Menschen organisiert und bin darüber mit Tauschlogikfreiheit und Commoning in Kontakt gekommen. Ich mag es, mit meinem Körper in Beziehung zu sein und darüber die Welt zu erleben und wahrzunehmen. In selbstorganisierten Kreisen lerne ich viel über mich, über Langsamkeit in Prozessen, sowie über das Kreieren von stimmigen Ritualräumen, die mich auch mit den nicht-menschlichen Wesen stärker verbinden. Als Lohnarbeit bin ich in außerschulischer Bildungsarbeit tätig und forsche daran, wie ich Commoning-Qualitäten dort hineintragen kann.

Luis Peters (ER/SEIN)

In den letzten Jahren habe ich in verschiedenen selbstorganisierten Kontexten immer wieder miterleben dürfen, was entstehen kann, wenn sich Menschen auf Augenhöhe für eine Sache zusammenschließen. Dabei haben mich aktivistische Erfahrungen in der Klimagerechtigkeitsbewegung und das Beschreiten selbstbestimmter Lernwege mit der Wanderuni geprägt, und ich habe mich vom Gärtnern und der Gestalttherapie inspirieren lassen. 2022 habe ich auf der Sommerschule im Commoning und der Mustersprache eine neue Perspektive gefunden, um an bedürfnisorientierter Selbstorganisation zu forschen. Ich bin aufgewachsen in einer Welt, in der mein alltägliches Leben eng und für mich oft unsichtbar mit den weltumspannenden Netzen der Zerstörung und der Gewalt verstrickt ist. Im Commoning Suche ich nach Wegen, wie unsere Gruppen und Beziehungen zu Gefäßen für einen tiefgreifenden Wandel hin zu einem fürsorglicheren und lebensdienlicheren Zusammensein werden können.

Nikolas Kichler (er/sein)

Ich bin 2012 auf die Commons gestoßen, als ich begann, mich mit Stadtentwicklung und den darin verankerten Machtstrukturen auseinanderzusetzen. Die Teilnahme an der zweiten Commons-Sommerschule 2013 öffnete mir neue Perspektiven auf gemeinschaftliche Schaffensprozesse und Organisationsweisen. Seither bewegt sich meine Auseinandersetzung an der Schnittstelle von Architektur und Commoning. Mit vivihouse, einer DIY-freundlichen Holzbauweise, habe ich erforscht, wie gemeinschaftliches Bauen zugänglicher werden kann. Heute erkunde ich als Architekt, wie sich Kreislaufwirtschaft, Ökologie und gemeinschaftliche Prozesse verbinden lassen. Mich faszinieren dabei die unsichtbaren Qualitäten lebendiger Strukturen – sei es über die Mustersprache von Christoph Alexander oder jene des Commoning. 2024 habe ich mit anderen die Handwerkstatt mitorganisiert und erstmals eine Commons-Sommerschule mitgetragen. Auch innere Räume beschäftigen mich – als Orte der Entdeckung und Reflexion, die meinen Zugang zu Commoning über die Zeit wesentlich verändert haben.

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